Corona Virus auf Ibiza / Folgen?

Mach mir auch schon etwas Sorgen über meine gebuchte Reise im Juni. Wird das bis dahin wieder? Ist es ratsam in die Clubs zu gehen wenn dort alle möglichen Leute aus der Welt zusammenkommen eng an eng. Wird die Season überhaupt normal laufen oder wird es in den Clubs nur "Notprogramm" geben? Ich weiß das die Fragen keiner beantworten kann und bis Juni sind es noch 3 Monate, vielleicht habe ich ja Glück :)

No , forget it. Alle Messen usw in D sind abgesagt im Juni. Alle Konzerte usw ebenfalls. Gilt fuer ganz Europa. Dannb wird auch kein Hotel in Ibz auf haben.
Naechstes Jahr gibts weniger Hotelbetten tippe ich und deshalb hehete Preise ... werden nicht alle durchstehen. Clubs eher : Die verlaengern den Winter um ein Jahr ... soo viele Festangestellte haben die nicht.
Sind eh viele Saisonkraefte , diese Jobs fallen eben weg. Die Pacha Group kannbdas bsp durchstehen , glsube ich. Bars , Pubs usw gehen um , genauso Hotels usw ...
 
Höre grad united we stream aus dem watergate. Geiler sound ?macht gleich Lust auf mehr?was und aus welchem Club läuft am Samstag? Weiß das jemand?
Info gibts noch nicht. Kommt wohl Stück für Stück, sind aber zahlreiche Clubs dabei (Renate, Griessmühle, Sisy, Kater, Zur Klappe...) - finde es ne tolle Sache und bin optimistisch, dass das internationalen Anklang (und hoffentlich viele Spenden) finden wird...
 
@raimi-27
Ischgel und Sölden waren die Orte wo das Coronavirus Party gefeiert hat,obwohl positiv getestete Angestellte weiterhin gearbeitet haben.
Punkt
Danke Herr Kurz für soviel Inkompetenz,der Rubel ging ja vor

Die meisten hier heulen hier rumm,mein Urlaub,mein Urlaub
Das die Leute auf Ibiza nur 6–7Monate haben,um Geld fzu verdienen für den Rest des Jahres,oder die Saisonarbeiter die fest mit ihrem Job gerechnet haben,in die Röhre gucken,scheint hier keinen zu kümmern.
Die grossen Hotels/Discos gehören eh grossen Konzernen,die jonglieren die Zahlen so hin,das es wieder passt.
Aber Paco an der Ecke mit seinem kleinem Restaurante wird es nur schwer überleben.
 
@raimi-27
Ischgel und Sölden waren die Orte wo das Coronavirus Party gefeiert hat,obwohl positiv getestete Angestellte weiterhin gearbeitet haben.
Punkt
Danke Herr Kurz für soviel Inkompetenz,der Rubel ging ja vor

Die meisten hier heulen hier rumm,mein Urlaub,mein Urlaub
Das die Leute auf Ibiza nur 6–7Monate haben,um Geld fzu verdienen für den Rest des Jahres,oder die Saisonarbeiter die fest mit ihrem Job gerechnet haben,in die Röhre gucken,scheint hier keinen zu kümmern.
Die grossen Hotels/Discos gehören eh grossen Konzernen,die jonglieren die Zahlen so hin,das es wieder passt.
Aber Paco an der Ecke mit seinem kleinem Restaurante wird es nur schwer überleben.

So ist es.

Die grossen Clubs bleiben im Winterschlaf. Die Kosten sind Bewachung und irgendwelche anderen Dinge , die in dieser Zeit gewöhnlich anfallen.
Personalkosten sind gering , die meisten sind Saisonkräfte. Probleme haben die ( wie in D auch ), die Mietkosten haben. Andererseits sollten Vermieter auch mal entgegenkommen : Wenns zu ist , gibt's gar nichts mehr. Wenn in B oder Frau kein Club mehrübrig bleibt, können die da Fussball spielen , da drin.
 
Andererseits sollten Vermieter auch mal entgegenkommen : Wenns zu ist , gibt's gar nichts mehr.

Auch Vermieter haben Kosten und das nicht zu knapp.
Unterm Strich ist Leerstand günstiger als nur Teilbeträge der Miete zu bekommen
 
Auch Vermieter haben Kosten und das nicht zu knapp.
Unterm Strich ist Leerstand günstiger als nur Teilbeträge der Miete zu bekommen

Dauerhaft ist das so richtig , wie du sagst , insbesondere fuer groessere Gewerbeojekte.
Fuer begrenzte Zeit ist der Einzelfall massgebend. Fuer eine Boutique oder eine Bar in Dalt Villa gilt das moeglicherweise nicht. Das ist oft von Eigentum ( Familien ) und kostet leer kaum was ...
 
So ist es.

Die grossen Clubs bleiben im Winterschlaf. Die Kosten sind Bewachung und irgendwelche anderen Dinge , die in dieser Zeit gewöhnlich anfallen.
Personalkosten sind gering , die meisten sind Saisonkräfte. Probleme haben die ( wie in D auch ), die Mietkosten haben. Andererseits sollten Vermieter auch mal entgegenkommen : Wenns zu ist , gibt's gar nichts mehr. Wenn in B oder Frau kein Club mehrübrig bleibt, können die da Fussball spielen , da drin.

sorry, aber ich glaube ganz ehrlich du liegst da ziemlich falsch mit deiner aussage.

im winter machen die grossen clubs ihre sommerplanung. das heisst, es sind leute am arbeiten (sprich personalkosten sind da) und in gewissen fällen fliesst da schon einiges an geld zu promotoren / DJs für den nächsten sommer (hier reden wir schnell von grossen beträgen). zudem machen gerade in diesem winter mehrere clubs umbauten (nicht nur pacha) welche in millionenhöhe gehen. natürlich sind da gewisse reserven vorhanden, aber ich will bloss sagen, dass die clubs auch im winter einiges an geld ausgeben bereits im hinblick auf den nächsten sommer und niemand hat in der planung damit gerechnet, dass möglicherweise eine ganze saison den bach runter gehen könnte.

covid-19 wird alle noch einige jahre beschäftigen. ich glaube vielen ist das immer noch nicht bewusst. hier auf der insel spüren wir es jetzt schon am eigenen leib.

@raimi-27

Die grossen Hotels/Discos gehören eh grossen Konzernen,die jonglieren die Zahlen so hin,das es wieder passt.
Aber Paco an der Ecke mit seinem kleinem Restaurante wird es nur schwer überleben.

die grossen konzerne haben auch immer ein klumpenrisiko. grosse firmen haben grosse ausgaben und wenn da plötzlich über monate nix reinkommt in einer zeit wo normalerweise viel reinkommt, dann haben die möglicherweise schnell mal ein grösseres problem, als paco an der ecke (der tatsächlich nicht viele fixkosten hat, wenn er zu hat), der vielleicht schlau war und sich über die jahre ein polster angespart hat.
 
sorry, aber ich glaube ganz ehrlich du liegst da ziemlich falsch mit deiner aussage.

im winter machen die grossen clubs ihre sommerplanung. das heisst, es sind leute am arbeiten (sprich personalkosten sind da) und in gewissen fällen fliesst da schon einiges an geld zu promotoren / DJs für den nächsten sommer (hier reden wir schnell von grossen beträgen). zudem machen gerade in diesem winter mehrere clubs umbauten (nicht nur pacha) welche in millionenhöhe gehen. natürlich sind da gewisse reserven vorhanden, aber ich will bloss sagen, dass die clubs auch im winter einiges an geld ausgeben bereits im hinblick auf den nächsten sommer und niemand hat in der planung damit gerechnet, dass möglicherweise eine ganze saison den bach runter gehen könnte.

covid-19 wird alle noch einige jahre beschäftigen. ich glaube vielen ist das immer noch nicht bewusst. hier auf der insel spüren wir es jetzt schon am eigenen leib.



die grossen konzerne haben auch immer ein klumpenrisiko. grosse firmen haben grosse ausgaben und wenn da plötzlich über monate nix reinkommt in einer zeit wo normalerweise viel reinkommt, dann haben die möglicherweise schnell mal ein grösseres problem, als paco an der ecke (der tatsächlich nicht viele fixkosten hat, wenn er zu hat), der vielleicht schlau war und sich über die jahre ein polster angespart hat.

Wieder was gelernt ...



Ich bin noch in den Oldscool Zeiten gefangen , als da weniger gemacht wurde bezueglich Umbauten.

Ich hab noch an Werbeagenturen gedacht die bezahlt wurden , Liefervertraege mit Getraenke und Essenslieferanten , andere Vertraege , Versicherungen usw
Moeglicherweise nicht so wenig wie ich glaubte ...

Ansonsten ist es fuer mich ueberraschend , dass Geld an Dj s und Promoter geht ... ich dachte eher andersrum. Der Promoter zahlt an den Inhaber fuer die Nutzung der Einrichtung ( vereinfacht ) und hat dafuer die Einnahmen , zumindest anteilig. So hat man mir mal erzaehlt , da unten.
Natuerlich hat bsp die Pacha Group viele Mitarbeiter , die Entlassungen waren ja Thema hier ... Sowas wie Covid trifft immer Leute und das ist schon schlimm genug.
 
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Wieder was gelernt ...



Ich bin noch in den Oldscool Zeiten gefangen , als da weniger gemacht wurde bezueglich Umbauten.

Ich hab noch an Werbeagenturen gedacht die bezahlt wurden , Liefervertraege mit Getraenke und Essenslieferanten , andere Vertraege , Versicherungen usw
Moeglicherweise nicht so wenig wie ich glaubte ...

Ansonsten ist es fuer mich ueberraschend , dass Geld an Dj s und Promoter geht ... ich dachte eher andersrum. Der Promoter zahlt an den Inhaber fuer die Nutzung der Einrichtung ( vereinfacht ) und hat dafuer die Einnahmen , zumindest anteilig. So hat man mir mal erzaehlt , da unten.
Natuerlich hat bsp die Pacha Group viele Mitarbeiter , die Entlassungen waren ja Thema hier ... Sowas wie Covid trifft immer Leute und das ist schon schlimm genug.

wir würden jetzt sehr vom thema abweichen, aber ja, allgemein/vereinfacht gesagt gilt: der club bezahlt den DJ für seine dienste und wenn ein promoter involviert ist eben auch diesen für seine arbeit als promoter. der promoter und die DJs sind verantwortlich dafür dass der laden voll wird und der club verdient dann an den tickets, getränken und tischen. es gibt hier unzählige ansätze/varianten, wie es dann im detail gelöst werden kann, aber im heutigen ibiza wüsste ich keinen promoter der den club bezahlt um seine party dort steigen zu lassen.
 
Danke

Kannte es teilweise anders , von Erzaehlungen. Was die oftmals wert sind ,
naja

Irgendwann mal ein Thread der das thematisiert ( in besseren Zeiten ).Andererseits sind das Interna , die nicht gerne oeffentlich beschrieben werden.
Aber das weicht wirklich seeehr ab.
 
Danke

Kannte es teilweise anders , von Erzaehlungen. Was die oftmals wert sind ,
naja

Irgendwann mal ein Thread der das thematisiert ( in besseren Zeiten ).Andererseits sind das Interna , die nicht gerne oeffentlich beschrieben werden.
Aber das weicht wirklich seeehr ab.

ich hab kein problem das thema zu erklären in einem anderen thread.
 
Weiß nicht wie es euch geht aber mir fehlen extrem die sozialen Kontakte ?Eltern, Schwester, Freunde... wir haben nen tollen Freundeskreis mit verrückten,liebenswürdigen, lustigen und sehr herzlichen Freunden die sich so oft es geht sehen und gemeinsam Musik hören, kochen, die nächsten Urlaube oder Festivals buchen und über elektronische Musik sinnieren. Das alles nicht mehr zu haben ist wirklich hart? trotzdem bin ich natürlich dankba, dass ich nen sicheren Job habe, gesund bin und es meiner Familie und Freunden gut geht?

bleibt alle gesund und kommt gut durch diese schwierige Zeit ♥
 
Weiß nicht wie es euch geht aber mir fehlen extrem die sozialen Kontakte ?Eltern, Schwester, Freunde... wir haben nen tollen Freundeskreis mit verrückten,liebenswürdigen, lustigen und sehr herzlichen Freunden die sich so oft es geht sehen und gemeinsam Musik hören, kochen, die nächsten Urlaube oder Festivals buchen und über elektronische Musik sinnieren. Das alles nicht mehr zu haben ist wirklich hart? trotzdem bin ich natürlich dankba, dass ich nen sicheren Job habe, gesund bin und es meiner Familie und Freunden gut geht?

bleibt alle gesund und kommt gut durch diese schwierige Zeit ♥

geht mir ähnlich
 
And bar and clubs are going to be the last places to open all over the world. It's not like bars are going to open and leave everybody in.. alcohol and dancing are the last things on country's minds..
 
Weiß nicht wie es euch geht aber mir fehlen extrem die sozialen Kontakte ?Eltern, Schwester, Freunde... wir haben nen tollen Freundeskreis mit verrückten,liebenswürdigen, lustigen und sehr herzlichen Freunden die sich so oft es geht sehen und gemeinsam Musik hören, kochen, die nächsten Urlaube oder Festivals buchen und über elektronische Musik sinnieren. Das alles nicht mehr zu haben ist wirklich hart? trotzdem bin ich natürlich dankba, dass ich nen sicheren Job habe, gesund bin und es meiner Familie und Freunden gut geht?

bleibt alle gesund und kommt gut durch diese schwierige Zeit ♥

Mir geht es auch so und ich finde es schön in diesen Zeiten das wir hier auch zusammen rücken. ❤ Man denkt auch mehr nach und spürt es vor allem was derzeit los ist überall. Besonders hart trifft es uns da wir meine Schwester, die Kinder nicht sehen können ausser über Video Chat. Sie waren zwar mal da und sind im Auto gesessen und so haben wir gesprochen da 1m Abstand pflicht ist in Österreich. Die Eltern nimmt das extrem mit und sie haben beschlossen nur mehr über das Handy zu chatten da es etwas leichter fällt. Wenn ich das jetzt schreibe bekomme ich sicher ? in den Augen da mein bester Freund mit dem ich viel unterwegs war in verschiedenen Clubs, Festivals im In und Ausland und mir auch eine andere Seite von Ibiza zeigte den Kontakt zu mir abgebrochen hat. Leider ewig schade und entgültig habe ich das Gefühl. Seit dem ich ihn alles gute für das neue Jahr gewunschen habe kommt nicht's mehr zurück. Schrieb ihn am Anfang des Covid-19 nochmals, aber bis jetzt ist keine Nachricht gekommen. Wir waren auf einer Ebene, lachten, hatten Spaß und wir verstanden uns so das wir auch tiefgründige Themen reden konnten und solche Freunde findet man sehr sehr selten. Habe zwar noch Freunde, aber mit deren kann man nur oberflächlich Spaß haben und sind auf einer andere Musik Welle unterwegs. Besonders in dieser Situation wünsche ich noch mehr das der beste Freund da wäre. Er hat so hart gekämpft für seinen Ibiza Traum und war auch viele Jahre als Kellner im 5* Insotel Fenicia Prestige Hotel tätig in Santa Eularia. Keine Ahnung was in dieser Zeit passiert ist da er auch keine harten Drogen genommen hatte. Denke eher das irgendwas was sich tief im inneren angestaut hatte und auf einmal ausgebrochen ist in ihm da er zuhause auch in Behandlung war. Hier bekam er auch solche scheiss Medikamente um sein Leben etwas leichter zu gestalten. Er ist dann komplett anders geworden und konnte ihn nicht mehr greifen. Das tut echt weh!!! Ja ich muss vorausblicken und habe mein eigenes Leben. ☀ Bin auch happy das ich einen sicheren Job habe wo die Geschäftsleitung sofort maßnahmen ergriffen und Kurzarbeit eingeleitet haben. Wir arbeiten 3 Tage und 4 Tage frei.

Gestern wurden weitere Maßnahmen gesetzt das ab morgen ohne Mundmaske kein Zutritt erlaubt ist in den Geschäften was noch offen sind. Der Bundeskanzler sagte das ein Marathon bevor stehe. ? Und wie wir sehen, Woche für Woche wird es verschärft. Obwohl ab morgen erst der April da ist, habe ich das Gefühl das es mal bis Sommer weit reingeht. Und wir haben eines der besten Gesundheitssysteme. Italien, Spanien usw. das dauert noch länger wenn nicht mal was positives kommt in den nächsten Wochen. Wir können eh nur hoffen, positiv bleiben und beten.

Wünsche euch wie eure Familien alles liebe und wir hören uns! ?
 
Wollte dies hier mit euch teilen:

Der R-Faktor
So kann die Wirtschaft mit dem Coronavirus leben
Wir müssen unser Leben so gestalten, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus sinkt. Die wichtigste Zahl: der Faktor R. Was das im Alltag bedeutet.
An vielen Kassen sind Plexiglasscheiben montiert – das gehört zum R-Design, das Unternehmen entwickeln müssen, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus zu verlangsamen.

Am Sonntag ist Auferstehung. Religiös gesehen. Nach drei Tagen wieder auferstanden von den Toten. Grund zum Feiern eigentlich.

Nur dieses Jahr eigentlich nicht. Unter uns wütet die schrecklichste Pandemie seit der Spanischen Grippe vor hundert Jahren. Vor uns liegt der massivste Konjunktureinbruch seit der Weltwirtschaftskrise vor neunzig Jahren. Das Coronavirus fesselt uns ans Haus und an den Bildschirm, und auch wenn die Zahl der Neu-Infizierten in Europa aufgrund der harten Kontaktsperre-Massnahmen abzunehmen beginnt, ist die Wirtschaft von einer Auferstehung noch weit entfernt.

Bei der Suche nach einer Exit-Strategie scheinen wir vor einem klassischen Dilemma zu stehen: Entweder wir machen so weiter, bis uns das Virus nicht mehr gefährlich werden kann – dann ist aber von der Wirtschaft nicht mehr viel übrig. Oder wir retten die Wirtschaft, indem wir wieder business as usual machen – dann läuft aber das Coronavirus wieder zur Hochform und zum nächsten Pandemie-Ausbruch auf.

Doch zwischen Lockerung und Lockdown gibt es in der Coronakrise einen Mittelweg. Und es könnte sogar ein goldener werden. «The Dance» nennt der US-Entrepreneur Tomas Pueyo diesen Weg – einen langen und gewundenen Prozess der Anpassung an ein Leben mit Corona: «Es ist ein Tanz zwischen der Wiederaufnahme unseres Lebens und der Verbreitung der Krankheit, zwischen der Wirtschaft und dem Gesundheitswesen. Je nachdem, wie sich die Fallzahlen entwickeln, werden wir die Massnahmen verschärfen müssen oder lockern können.» Mal in die eine, mal in die andere Richtung; für lange Zeit; vielleicht für immer.

Eine entscheidende Rolle in diesem Prozess wird ein bislang eher unschuldiger Buchstabe spielen: das R. R ist für die Epidemiologen die reproduction rate, die Masszahl für die Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Virus: Wie viele Menschen werden von einem Träger des Virus neu infiziert? Je grösser R, desto steiler das exponentielle Wachstum der Infektionen und der Erkrankungen. Beim Coronavirus wurde bisher ein R-Wert von etwa 2,5 festgestellt: 10 Infizierte führen zu 25 Neuinfektionen, diese zu 62, zu 156, zu 390 bis 976 und so weiter, exponentiell. Wir wissen inzwischen, wie diese Zahlenreihen aussehen und was sie für das Gesundheitswesen und die Gesellschaft bedeuten.
 
teil 2
Wenn wir den Drachen nicht töten können, müssen wir ihn zähmen

Mit einem harten und kompletten Lockdown, wie er in Wuhan praktiziert wurde, kann dieser R-Wert auf etwa 0,3 gesenkt werden: 1000 Infizierte führen zu 300 Neuinfektionen, diese zu 90, diese zu 27, diese zu 8, diese zu 2. Und das wars.



Das ist grossartig, um eine galoppierende Epidemie einzudämmen, aber das ist keine Gesellschaft, in der wir dauerhaft leben wollen. Und es bietet nicht einmal die Gewähr dafür, das Virus dauerhaft zu besiegen. Denn selbst in den am stärksten von Corona betroffenen Regionen wie Wuhan oder der Lombardei gelten immer noch mehr als 99 Prozent der Bevölkerung nicht als infiziert. Und das bedeutet: höchstwahrscheinlich ohne Immunität. Jederzeit kann also an jeder Ecke der Welt die Infektion wieder ausbrechen, sich erneut ausbreiten und den nächsten Lockdown erzwingen.





In Bergamo gelten die allermeisten Einwohner als nicht infiziert – trotzdem muss das Militär die Särge mit den Covid-Toten mit Lastwagen abtransportieren.

Sicher: Eines Tages wird ein Impfstoff helfen, uns immun zu machen. Aber das heisst noch lange nicht, dass er uns das Virus auf Dauer vom Hals halten kann. Denn es wird zu neuen Formen mutieren. Bereits jetzt sind mehrere Coronastämme nachgewiesen, die sich unablässig verändern. Die Mutationshäufigkeit liege zwischen einem Drittel und der Hälfte der Häufigkeit des Grippevirus, schätzt Ewan Harrison, der wissenschaftliche Projektmanager des britischen «Covid-19 Genomics UK Consortium». Ähnlich wie beim Grippevirus kann es auch bei Corona dazu kommen, dass immer wieder neue Impfstoffe entwickelt werden müssen, um neue Mutationen zu bändigen.



Wir werden also vermutlich noch lange mit diesem Drachen leben müssen. Und wenn wir ihn nicht töten können, sollten wir versuchen, ihn zu zähmen. Und das bedeutet: Wir sollten versuchen, uns gerade genug an diese neue Bedrohung anzupassen, um den R-Wert unter 1 zu halten – und das bestmögliche Leben unterhalb dieser Schwelle zu führen. Kurzfristig geht es darum, R zu minimieren; langfristig geht es darum, R zu optimieren. Nennen wir es: R-Design.



Das R-Design

Ein solches R-Design findet auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Gesellschaft statt. Natürlich in der Medizin: mit der Entwicklung von Medikamenten, Impfstoffen, Therapien und Tests. Natürlich in der Politik: mit je nach Lage härteren oder weicheren Massnahmen gegen das Infektionsrisiko. Vielleicht wird jeder, der in die Ferien fahren möchte, einen Test oder eine Impfung nachweisen müssen. Oder es wird für jeden Ferienort eine Obergrenze der Besucherzahl vorgeschrieben. Oder die Polizei wird neben den Röhrchen für die Alkoholkontrolle auch noch mit Testkits für Corona ausgestattet.



Vor allem aber ist R-Design eine Aufgabe für die Wirtschaft. Ihre Produkte, ihre Prozesse, ihre Technologien, ihre Geschäftsmodelle können – und sollen! – dazu beitragen, das Verbreitungsrisiko zu reduzieren. Denn je geringer dieses Risiko ist, desto mehr Spielraum hat die Gesellschaft, einen neuen, lebenswerten Lebensstil zu finden.



Wie designt man R? Wie reduziert ein Unternehmen oder gleich eine ganze Branche das Ansteckungsrisiko? Es gibt einige naheliegende Methoden – etwa der Einbau berührungsfreier Türen in Büros, Läden, Ämtern, Toiletten. Wo kein Knopf und keine Klinke, da auch kein Risiko, durch deren Berührung infiziert zu werden. Oder das Schaffen von Freiräumen: zwischen Tischen im Restaurant, zwischen Zuschauern im Stadion. Wenn die Fussball-Ligen unter der Bedingung wieder starten dürften, dass jeder zweite Sitzplatz frei bleiben müsste: Würden sich Vereine und Fans darauf einlassen? Vermutlich.



Ein neues R-Design ist insbesondere für diejenigen Branchen notwendig, denen sonst die (fast) völlige Zerstörung droht. Messe- oder Konzertveranstalter beispielsweise. Das kann über Begrenzung der Besucherzahl gehen, über flächendeckende Tests oder über neue Technologien. Etwa indem in den Messeausweis ein Sensor eingebaut wird, der jede Bewegung des Besuchers während der Messe registriert. Stellt sich ein Besucher hinterher als infiziert heraus, lässt sich aus allen Bewegungsprofilen noch im nachhinein feststellen, wer sich wie lange in der Nähe des Infizierten aufgehalten hat. Das klingt nicht angenehm – aber wiederum: Wenn eine Messe nur unter der Bedingung stattfinden dürfte, dass jeder Besucher einen solchen Sensor trägt, würden sich sowohl Veranstaltende als auch Teilnehmenden wohl darauf einlassen.
 
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