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Ibiza HEUTE > Magazin - Mai 2008 >
Gemeinsam gegen Afterhour-Partys
Nach Monaten zäher Verhandlungen haben sich Ende April alle Gemeinden Ibizas
auf eine gemeinsame Linie gegen die Afterhour-Partys verständigt.
Diskotheken und Musiklokale werden danach voraussichtlich schon ab diesem Sommer
nicht mehr vor 16.30 Uhr öffnen dürfen;
Zapfenstreich muss spätestens um 6 Uhr morgens sein.
Die Initiative, die Verordnungen der Gemeinden inselweit zu vereinheitlichen
und damit dem morgendlichen Party-Pendeln einen Riegel vorzuschieben,
war vom Inselrat ausgegangen.
Bislang herrschten in den Gemeinden unterschiedliche Verordnungen.
Als letzte Gemeinde sprang Sant Antoni Ende April vollständig
auf den gemeinsamen Zug auf.
Auf Druck von Inselrat und den übrigen Gemeinden verzichtete Sant Antoni darauf,
Musiklokalen bis zu einer Kapazität von 1500 Gästen zu gestatten,
bereits um 12.30 Uhr zu öffnen.
Auch zahlreiche Anwohnerverbände waren gegen diese Pläne Sturm gelaufen.
Ursprünglich war Sant Antoni sogar Vorreiter beim Kampf gegen die Afterhours.
Allerdings lag der Gemeinde eine frühere Wiederöffnungszeit am Herzen.
Gemäß der neuen Verordnung, die in den kommenden Wochen im Plenum
verabschiedet und noch vor diesem Sommer in Kraft treten soll,
dürfen nur noch jene Musiklokale um 12.30 Uhr öffnen,
die eine Kapazität für maximal 500 Gäste haben.
Größere Lokale müssen bis 16.30 Uhr geschlossen bleiben.
Die Stadt Eivissa brachte die neue Verordnung Anfang April durch das Plenum.
Darin festgesetzt wurden auch die bei Verstößen drohenden Geldstrafen.
Die reichen von 15.000 Euro für leichte Zuwiderhandlungen,
bis zu 60.000 für schwerwiegende Verstöße.
„Diese Beträge sollen abschrecken“, kommentierte der zuständige Stadtrat
Vicent Ferrer die hohen Summen.
In den restlichen Gemeinden der Insel müssen Diskotheken und Musiklokale
die Nichteinhaltung der neuen Verordnungen im Regelfall mit einer Geldstrafe
von maximal 6000 Euro bezahlen.
Josep Roselló, Betreiber der Diskothek Space an der Platja d’en Bossa,
mag an einen Erfolg der restriktiveren Öffnungszeiten nicht so recht glauben.
Afterhours-Partys werde es auch weiterhin geben,
wenn auch nicht mehr in seinem Tanztempel.
„Die Leute lassen sich nicht vorschreiben,
wann sie ins Bett gehen sollen“, sagte Roselló.
Entscheidend für den Space-Chef sei ein konsequenteres Vorgehen der Behörden
gegen die illegalen Partys, die zumeist an Vormittagen in Privathäusern
auf dem Land veranstaltet werden.
„Diese stellen tatsächlich ein Sicherheitsproblem
und eine Belästigung für die Anwohner dar.“
Die Regierungsvertreterin Madrids auf den Pityusen, Sofía Hernanz,
kündigte Anfang April bereits eine härtere Gangart
bei der Verfolgung und Ahndung illegaler Afterhours-Partys in Privathäusern an.
Derzeit werde an einem Protokoll gearbeitet, das es den Beamten erleichtern soll,
Strafen gegen Veranstalter und Eigentümer der Häuser zu verhängen.
„Bislang waren uns in derartigen Fällen die Hände gebunden.
Die Eigentümer der Häuser waren meist nicht anwesend,
und die Veranstalter gaben sich nicht zu erkennen“,
beschrieb Hernanz das Problem.
In Zukunft sollen die Eigentümer leichter zur Rechenschaft gezogen werden können.
„Sie müssen wissen, was in ihren Häusern veranstaltet wird
und tragen die Verantwortung“, sagte die Regierungsvertreterin.
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(ibiza-heute/mai08 )