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icebaer69
Guest
"...
Die unübersehbaren Schwächen der neuen Autostraßen!
Als der große Regen kam …
…versanken Autos im neuen Tunnel
Hunderte von Millionen haben sie gekostet, die neuen Autostraßen.
Alles sollte besser werden. Fließender Verkehr, schnelleres Durchkommen.
Investition in die Zukunft. Gute Argumente. Sie wären vielleicht auch richtig,
wenn man bei der Planung besser nachgedacht hätte.
Es entstanden nicht nur einige allgemein kritische Gefahrenpunkte für die Verkehrsteilnehmer – auch in Sachen Unwetter und Regen scheinen bei der Planung oder Umsetzung einige Defizite aufgetreten zu sein. Denn jetzt, als die großen Regenfälle kamen, zeigten sich die Schwächen der neuen teuren Tunnel: Sie soffen einfach ab. Lesen Sie dazu den Kommentar von Thomas Abholte…
Ich bin sauer. richtig sauer! – Mein Geduldsfaden ist eigentlich recht lang. Gerade wenn man bei einer Zeitung arbeitet, wird man jeden Tag mit den Eigenarten und oft auch Konfliktsituationen der Insel konfrontiert. Man lernt, die Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Wir wissen auch, dass es hier Projekte gibt, die gnadenlos durchgezogen werden, wenn einige Entscheider aus Politik und Wirtschaft sich dazu entschlossen haben – auch gegen den Widerstand großer Teile der Bevölkerung – und sogar ohne das OK aus Madrid.
Aber jetzt reicht es.
Wir alle haben die Früchte des Mammut-Projektes „Straßenbau“
während der Saison gesehen.
Und wir erlebten an vielen Stellen nicht nur Chaos sondern auch neue gefährliche potentielle Unfallschwerpunkte, an denen teilweise schon Menschen zu Schaden kamen. Und jetzt, im Herbst, wo sich die Insel eigentlich beruhigt hat,
geht der Verkehrs-Wahnsinn weiter.
Immernoch sind die Knotenpunkte überlastet.
Die, in die dreistellige Millionenbeträge investiert wurden – auf das „alles besser“ werde.
Allein von Talamanca bis zum „Cash Loto“ an der Brücke des Eivissa-Jesús-Abzweigers braucht man zur – nennen wir es mal „Rush Hour“ – locker 20 Minuten, weil man in zwei Staus steckt. Eine Strecke, die sonst maximal fünf Minuten verlangt.
Die Kreuzung bei der Kirche von Jesús ist schon lange ein bekannter Staupunkt. Aber statt zu versuchen, den mit einer einfachen Umprogrammierung bzw Erweiterung der eh vorhanden Ampeln zu verhindern – Kostenpunkt: ein paar Euro – wird in großen Dimensionen einer Entlastungsstraße gedacht.
Noch ein Beispiel: Der eigentlich immer recht gut funktionierenden Doppelkreisel am Abzweig der Hauptstraßen Eivissa-Flughafen-Santa Eulària-Jesús wurde eingestampft und durch das jetzige Brückenprojekt ersetzt. Was auch nicht besser funktioniert. Im Gegenteil. Der Stau ist derselbe – und alleine in dem Bereich der Brücke sind mindestens fünf Gefahrenpunkte entstanden. Das geht bis hin zu plötzlichen Geisterfahrern und der Blockierung der Hauptstraße durch Rückstaus bei den Abzweigungen. Immerhin wird hier schon über eine Lösung duch erneute größere (und teure) Umbauarbeiten nachgedacht.
Aber wir haben ja noch mehr im Angebot: Nehmen wir zum Beispiel die Kreisverkehre zwischen der Straße Sant Antoni-Eivissa und Port des Torrent sowie den kleinen Kreisverkehr Talamanca-Jesús. Alleine hier können Wetten abgeschlossen werden, wann das nächste Fahrzeug in die schlecht beleuchteten Verkehrsinseln kracht… An die gefährlichen Kreisverkehre zwischen Eivissa und Sant Antoni haben sich zum Glück die meisten inzwischen gewöhnt.
Weiter: Das Abfahrts-Kreuz der Hauptstraße Santa Eulària-Flughafen auf die Eivissa-Sant Antoni. Weil es niemand für nötig befand, zusätzliche Abbiegerspuren zu bauen – für die übrigens reichlich Platz vorhanden ist – müssen alle Autos in den Kreisverkehr. Das Ergebnis: Drängelei und Stau bis auf die Hauptstraße. Der Bonus: Die Auffahrt auf die Straße zum Flughafen von Puig d’en Valls ist so gelegt, dass auch all die Autos, die hier auf die Hauptstraße wollen, erst über das Kreuz und den Kreisverkehr müssen. Ein direktes Auffahren auf die Hauptstraße ist viel zu eng – und verboten! Wer es trotzdem tut, um den Stau zu umgehen, riskiert gefährliche Unfälle.
Bemerkenswert ist auch die neue Straße, die am Pachá vorbei führt. An der gibt es auf der gesamten Länge zwischen Anfangs- und Endkreisel für Linksabbieger kein Entkommen. Dabei wäre genau an den relevanten Stellen vorm Pachá und an der Abzweigung zur Straße nach Talamanca reichlich Platz für Abbiegerspuren gewesen. Aber wahrscheinlich gibt es auch für diese Planung gute Gründe, die sich für uns Normalbürger nicht gleich auf den ersten Blick offenbaren...
Die Liste kann so weiter geführt werden. Aber die Krönung sind die zig Millionen teuren Unterführungen, die bei den seit Ewigkeiten jedes Jahr wiederkehrenden starken Regenfällen komplett volllaufen, so dass ganze Autos darin versinken. Das ist schlicht und ergreifend lebensgefährlich!
Wer übernimmt für all das die Verantwortung?
Wer die Kosten für die nötigen Umbauten der verpfuschten Strecken?
Wer schläft schlecht und denkt darüber nach, was er getan hat,
wenn ein Mensch an einem der vielen neuen gefährlichen Punkte
schwer verletzt wird oder gar stirbt?
Die Verkehrsanalysten, die Bauplaner, die Auftraggeber und die Bauleiter – jeder von ihnen hätte erkennen müssen, dass das Ergebnis der Umbauten so nicht optimal sein konnte. Und ich denke nicht, dass einer die Hand heben wird, wenn wir die Frage nach der Verantwortung stellen.
Aber wir werden sie alle zum Interview bitten.
Und wir als Journalisten und Bürger erwarten, dass sie mit ihren Namen
und ihrem Wort Farbe bekennen.
Die Anfragen zu den Interviews laufen bereits.
Und wir werden einen großen Report über dieses Thema veröffentlichen,
sobald wir die Antworten haben – so lange es auch dauert...
Übrigens:
Kennen Sie die erste Sofortmaßnahme?
Die Inselregierung hat angeordnet, dass bei vorhergesagten starken Regenfällen
alle Tunnel gesperrt werden sollen... Klasse!
Aber was blieb der neu gewählte Regierung auch anderes übrig,
die ja selbst den Bau der gigantischen Straßen – damals noch in der Opposition – kritisierte aber ungehört blieb.
Ihr (ziemlich wütender)
Thomas Abholte
..."
(Ibiza HEUTE > Magazin - November 2007 > Als der große Regen kam …)
business as usual
rechtzeitig zum beginn der "regensaison" versinken wieder die tunnel
mangels ausreichendem regenwasserablauf
und wer war zum zeitpunkt des baus der überdimensionierten autobahn
die verantwortliche verkehrsministerin - die tochter vom matutes,
die sich unverzüglich nach der durchsetzung der pläne ihres vaters
aus dem amt verpisst hat ...
"...
Schnellstraße unter Wasser
Behörden schließen Verbindung zum Flughafen für über zwei Stunden
Pünktlich mit dem ersten Regen kehrten die Verkehrsprobleme zurück:
Die Schnellstraße von Eivissa zum Flughafen musste gestern über eine Länge
von fünf Kilometern gesperrt werden, weil sich Regenwasser in den Tunneln
bei Sant Jordi staute.
Nach Auskunft der Behörden war die Schnellstraße in beide Fahrtrichtungen
von 10.30 bis 12.50 Uhr abgeriegelt.
Mehrere Feuerwehrfahrzeuge versuchten über Stunden,
das kniehoh stehende Wasser abzupumpen.
Auch zwei Jahre nach Fertigstellung der Schnellstraße ist es den Behörden
bislang nicht gelungen, ein Ableitungssystem für Regenwasser
nachträglich zu installieren.
Laut Meteorologen sollen heute und morgen weitere Niederschläge fallen.
..."
(ibiza-heute, 15.9.2009)
http://www.diariodeibiza.es/pitiuse...n-carretera-aeropuerto-inundacion/359275.html