Schon im letzten Jahr war die Diskussion über die Afterhour-
Clubs auf Ibiza in der Inselpolitik ein vieldiskutiertes Thema. Nach diversen drogenbedingten Todesfällen in
Playa d’en Bossa stand vor allem das 24h Clubbing am Pranger. “Kein normaler Mensch kann ohne Drogen zu nehmen 24h durchfeiern” so der allgemeine Tenor. Auch in diesem Jahr ist die After-Hour für den Inselrat Feindbild Nr.1. Der Inselrat lies jüngst einmal mehr verlautbaren, dass das Clubbing rund um die Uhr auf jeden Fall verhindert werden muss. Genaue Informationen zu einer Neuregulierung gab es aber keine.
Die aktuelle Regelung sieht jedenfalls vor, dass Lokale innerhalb von 24h insgesamt 22h am Stück geöffnet haben dürfen. Die erwartete Neuregelung dürfte deutlich strikter aussehen. Wahrscheinlich wird für bestimmte Stunden des Tages die Öffnung von Lokalen generell untersagt, damit ein 24h “Durchfeiern” durch Lokationswechsel unmöglich wird.
Für eingefleischte Clubber ist dies sicher bitter. Besonders die Einstellung die Ibizas Politik hinsichtlich der Club Szene in diesem Jahr erkennen lässt spricht Bände. Bei vielen Maßnahmen und Verlautbarungen der Politik geht es oft nicht allein um die After-Hours, sondern vielmehr um den Club Tourismus generell. Die Sprache der Inselregierung jedenfalls ist generell von Abneigung geprägt, seit Ibiza regelmäßig in der Presse als Drogenparadies gebrandmarkt wird.
Der neue Präsident des Inselrates jedenfalls rechtfertigte unlängst den Kurs des Inselrates gegenüber den After-Hour
Clubs mit scharfen Angriffen. Die After-Hour
Clubs würden mehr Probleme, denn Vorteile bringen und eine niedrigere Tourismusqualität anziehen. Die Clubber würden für lediglich zwei Tage einfliegen keine
Hotels buchen und sich mit Drogen wachhalten, so die Meinung. Wer die Diskussionen über neue Luxusresorts und Golf Plätze kennt, der weiß was die Inselregierung unter einer hohen Tourismusqualität versteht. Man möchte Touristen mit viel Geld, die dieses ungezügelt ausgeben. Wenn man allerdings bedenkt, dass die Clubber 20-50 Euro an Eintritt in den Club und dann noch 10-20 Euro für ein Getränk berappen müssen, dann wirkt das Argument der schlechten Tourismusqualität nahezu absurd. Es geht wahrscheinlich eher darum wo das Geld ausgegeben wird. Ladenbesitzer und Gastronomen beklagen seit langem, dass die Touristen bei ihnen zu wenig Geld liegen lassen bzw. angeblich alles in den
Clubs ausgeben. Auch die Tatsache, dass die After-Hour Clubber irgendjemand aus der gehobeneren Klientel stören könnten ist absurd, da bis auf
Bora-
Bora alles in sicheren, abseits gelegenen
Clubs mit den notwendigen Genehmigungen stattfindet.
Insgesamt wird man das Gefühl nicht los, dass die Inselregierung das Tourismusklientel der Insel gerne komplett ändern würde. Golfplätze und Luxushotels gibt es jedoch schon überall im Mittelmeerraum. Ob Saint Tropez, die Costa Smeralda auf Sardinien oder Marbella, Luxusresorts sind alles andere als einzigartig. Im Kontrast dazu gibt es aber keinen Ort wie Ibiza es heute ist. Ibiza ist die Kapitale der elektronischen Musik und Club Szene. Eine junge Insel für Hedonisten und Extrovertierte, die daneben allen anderen Zielgruppen ein tolerantes Ferienparadies der Gegensätze bietet. Ein Kurs der komplett gegen die Club Szene geht würde quasi die Kernkompetenz Ibizas angreifen. Daher sollte man davon ausgehen, dass die Inselregierung lediglich auf eine stärkere Regulierung der
Clubs und deren Umfeld abzielt. Pressemeldungen über Drogenexzesse und Drogentote auf Ibiza sind jedenfalls auch für viele Clubber äußerst abschreckend. Deshalb ist es nur vernünftig sich politisch um bestimmte Fehlentwicklungen auf der Insel zu kümmern. Jedoch ist die Inselpolitik gut beraten den einzigartigen Kern der Clublandschaft, zu dem auch die After-Hour
Clubs gehören, unangetatet zu lassen.
Für Clubber ist Ibiza einzigartig. Für Liebhaber sowieso.
Für Golfer gibts besseres.
Quelle:
www.e-ibiza.de