Tauchen auf Ibiza

Squarepusher

New Member
Hallo Leute,
kennt sich jemand mit den besten Tauchspots auf Ibiza aus ? Bzw. kann jemand ein Dive Center besonders empfehlen ? Es gibt zwar massig Adressen aber irgendwie haben alle die schönsten Plätze :-)
Vielleicht hat ja jemand schon Erfahrungen gemacht.
LG
 
Wenns ein spannender Tauchgang sein soll, dann besucht doch das Wrack von "Don Pedro" welches letzten Sommer vor Ibiza gesunken ist!

(NICHT ERNSTGEMEINT, ich will nicht verklagt werden wenn ihr nicht mehr auftaucht)

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Das Wrack der "Don Pedro"

Expedition zum versunkenen Riesen

Die Fotos vor uns sind eine kleine Sensation; denn es sind Fotos, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Sie zeigen im unwirklichen Blau der Tiefe das Wrack der im Sommer 2007 vor dem Hafen Eivissas versunkenen „Don Pedro“.

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Der Seebereich um das Wrack ist Sperrgebiet. Zu ihm zu tauchen kann schnell zur tödlichen Falle werden. So ist auch die Warnung, die in großen Buchstaben auf dem von Algen bewachsenen Rumpf steht, kein leerer Spruch – die Berufstaucher, die das Schiff von Gefahrstoffen befreit hatten, haben sie geschrieben:
„Entras ... pero no sales“ – Du kommst rein ... aber nicht mehr raus.

Die Profitaucher Rex Hallam und seine Frau Marta haben eine rechtliche Grauzone entdeckt, um zum – für die Öffentlichkeit verbotenen – Schiffswrack zu tauchen.

Der Augenblick, in dem du diesen gigantischen Schatten unter dir erkennst, in dem sich die ersten dunklen Formen abzeichnen – der schnürt dir fast den Atem ab…“ Die beiden, die mir gegenüber sitzen, sehen aus wie ein ganz normales Paar. Rex Hallam ist Brite, seit drei Jahren auf Ibiza, seine Frau Marta Cortés ist Spanierin. Das Wasser ist ihr Element. Und die Don Pedro war mit dem Moment ihres Untergangs vergangenen Juli ihr heiliger Gral.

„Wir mussten sie einfach sehen, erforschen“, schildert Rex die Passion. Und Marta fährt fort: „Am gleichen Tag, als die Bergungsschiffe ihre Arbeit, die Giftstoffe aus dem Wrack zu entfernen, beendet hatten, rief ich bei der Hafenbehörde an. Ich wollte wissen, ob wir zur Don Pedro tauchen durften.“
„Das Areal um das Wrack ist Sperrgebiet“, so die entmutigende Aussage. „Sie dürfen es mit dem Boot nicht befahren.“ Marta fragte weiter: „Aber schwimmen?“ ... „Nein, an der Wasseroberfläche dürfen Sie unter keinen Umständen in das Gebiet eindringen.“ … „Und unter Wasser?“ ... „Was Sie unter Wasser tun, ist Ihre Sache.“

Eine Lücke in den Vorschriften

Tatsächlich bezogen sich die Vorschriften nur auf alles, was an der Wasseroberfläche stattfand. Eine Lücke in den Regeln ließ zu, unter Wasser zum Wrack zu schwimmen. So ankerten sie vor der Sperrzone und tauchten in ein paar Meter Tiefe, ihrem Kompass folgend, Richtung Untergangstelle.

„Es war magisch“, fährt Rex fort. „Du siehst nur das tiefe Blau unter dir, weißt nichtmal genau, wann du über dem Wrack bist oder ob du die genaue Stelle verfehlt hast. Wenn du nicht zum richtigen Zeitpunkt abtauchst, verfehlst du es. Dann, wenn du glaubst, es ist Zeit, schwebst du langsam in die Tiefe, immer wieder den Wasserdruck ausgleichend.

Deine Augen starren nach unten, versuchen irgendwelche Umrisse auszumachen. Im Blau scheint sich was abzuzeichnen. Eine riesige Fläche. Zu groß für das Wrack. Schon der Meeresgrund? Sind wir an der falschen Stelle? Aber wir sind doch noch gar nicht tief genug – oder ist das Wasser so klar, die Sicht so gut? Dann scheint sich der Grund zu bewegen. Und als wir näher kommen erkennen wir, dass es ein gigantischer Schwarm kleiner Fische ist. Wie ein riesiger Vorhang öffnet der Schwarm einen Durchgang für uns, als wir näher kommen. Die Fische glitzern silbern im Sonnenlicht, das bis hier vor dringt. Dann sehe ich etwas. Dunkel. Eine gerade Linie, eine Fläche. Das ist der Schornstein der Don Pedro.

Sie liegt auf der Backbord-Seite. Friedlich, unwirklich. Algen und Korallen ergreifen bereits Besitz von ihr. Und Fische – überall Fische. Sie nehmen das Wrack als willkommenen Lebensraum an. Er bietet künstliche Höhlen, Verstecke, Schutz. So bringt die Don Pedro mit ihrem Tod Raum für neues Leben.

Ihr Tod bringt neues Leben

Ich schalte meine Taucherlampe an. Wir schweben vorbei am Schornstein über das Oberdeck Richtung Kommandobrücke. Geisterhaft sieht das Deck aus. Es ist ein unwirkliches Gefühl. Ich fühle mich klein, verloren zwischen der Weite des Meeres und dem ruhenden Stahlriesen – die Don Pedro ist 142 Meter lang.

Wir sind jetzt 37 Meter tief. Und unter uns geht es noch bis 47 Meter. In dieser Tiefe haben wir nicht viel Zeit, der Wasserdruck reichert viel Stickstoff aus der Atem-Pressluft in unserem Blut an. Obwohl wir mit einem besonderen Gasgemisch tauchen. Unsere Atemluft ist mit Sauerstoff angereichert. Trotzdem – die Zeit ist unser Gegner. Tauchen wir zu schnell auf, bildet der Stickstoff in unseren Adern Blasen – und das ist lebensgefährlich. Ein Auge bleibt immer auf unseren Zeitmessern, auch, wenn es schwer fällt.

Die Tür zur Kommandobrücke steht offen. Hier wurde die verheerende Entscheidung getroffen, die zum Untergang des Frachtschiffes Don Pedro führte – und fast zur größten Umweltkatastrophe der Geschichte der Balearen. Man geht davon aus, dass beim Verlassen Eivissas missverständlich der Kurs nach Mallorca eingeschlagen wurde, obwohl es nach Dénia gehen sollte. Kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen wurde der Irrtum bemerkt. Die Don Pedro drehte hart nach Steuerbord ab … genau auf den kleinen vorgelagerten Felsen „Es Dau Petit“ zu.
Der Rest ist Geschichte.

Ein falscher Flossenschlag und du bist verloren

Obwohl es ein großer Raum ohne sichtbare Fallen ist, verbieten wir uns, hinein zu tauchen. Ein einziger Flossenschlag kann soviel Schwebestoffe und Algen aufwirbeln, dass die Sicht völlig verloren geht. Dann kann selbst in so einem Raum der Weg zurück zum Ausgang plötzlich verschwinden. Zu viele Taucher sind schon gestorben, weil sie zu leichtsinnig waren. Und die Don Pedro steckt voller Fallen. Hier wurde nichts gesichert. Überall hängen lose Gegenstände im auf die Seite gekippten Wrack, in denen man sich verfangen kann.

Einrichtungsgegenstände können herab fallen und Taucher unter sich begraben oder ihnen den Rückweg versperren. Gesplittertes Glas und geborstener Stahl sind messerscharfe Fallen. Und sogar LKW-Anhänger, die jederzeit abrutschen und Taucher unter sich begraben können liegen ungesichert im Laderaum … Und wer im Schiffsinneren auch nur die Orientierung verliert, ertrinkt.

Also geben wir uns mit dem Blick von der Tür ins Innere zufrieden. Hier wurde offensichtlich viel Technik von den Berufstauchern geborgen.
Wir schwimmen langsam Richtung Heck, ich kann jetzt die Kante der hydraulischen Laderampe sehen, über die noch vor neun Monaten die LKW Container auf die Don Pedro brachten – zum letzten Mal.

Die Rampe ist wirklich riesig. Durch Luken in der Bordwand ist der Blick ins Innere des Laderaums frei. Im Lichtkegel der Tauchlampe erkenne ich schemenhaft etwas Rundes. Es ist der Reifen eines LKW-Anhängers. Auf ihm ein Container, durch den Wasserdruck zerquetscht wie eine Coladose. Was ist noch im Bauch des Schiffes? Wir könnten hinein tauchen – aber wir hängen an unserem Leben und besiegen unseren Drang.

Die Luft wird knapp – uns geht die Zeit aus

Die Luftanzeige steht bereits im unteren Bereich. Eigentlich ist es Zeit, aufzutauchen. Viel bleibt uns nicht mehr. Ich drehe den Kopf, schaue mich um. Und da tauchen sie im grau-blauen Zwielicht auf, die gigantischen Antriebspropeller. Wie Turbinen sehen sie aus, groß wie drei Männer, über 5 Meter, schätze ich. Sie haben die Don Pedro 24 Jahre lang durch Wind und Wellen geschoben. Jetzt stehen sie für immer still. In ihrem Schatten verstecken sich Riff-Fische.

Stundenlang könnte ich dieses Schiff mit seinen Geheimnissen und neuen Bewohnern noch erforschen. Aber wir haben keine Zeit mehr, im Gegenteil. All unsere Reserven sind verbraucht, die Luft reicht gerade noch, um zurück zum Tauchboot zu gelangen und so langsam aufzutauchen, dass sich der Stickstoff im Blut abbauen kann.

Wir verabschieden uns von der Don Pedro. Schweren Herzens und nicht für immer. So unwirklich, wie es vor uns auftauchte, verschluckt das Blau des Meeres sein Wrack wieder. Auf dem Weg zurück in den Hafen halten uns die Eindrücke noch fest in ihrem Bann. Die Don Pedro ist faszinierend, und sie hat sich in so kurzer Zeit bereits zum Lebensraum für eine endlose Vielfalt von Meeresbewohnern verwandelt. Sie jetzt noch zu entfernen wäre eine Zerstörung neuen Lebens in dieser Sand-Öde, auf der sie ruht. Alle umweltgefährdenden Stoffe sind aus ihr entfernt worden. Ich wünsche mir, dass man sie an ihrer Untergangsstelle ruhen lässt und ihr ein neues Leben schenkt – als künstliches Riff.

Und hoffentlich auch irgendwann als offizielle Tauch-Attraktion, nach den Vorbildern von Besucher anziehenden Wracks in aller Welt, wo die Schiffe von gefährlichen Fallen befreit und für Taucher frei gegeben werden. Damit hätte Ibiza eine neue positive Attraktion für sportliche Urlauber – In diesem Teil des Mittelmeeres einmalig!

Die Guardia Civil wacht über das Wrack

Rex, Marta und einige weitere Profis sind mehrfach zum Wrack der Don Pedro getaucht. Sie haben auf ihren Tauchgängen das gesamte Schiff von außen erforscht und fotografiert. Die Bilder des zerstörten Bugs, des vorderen Antennenmastes und der Decksaufbauten stammen von diesen Tauchgängen. Inzwischen hat die Guardia Civil das Annähern ans Wrack und Betauchen der Don Pedro komplett untersagt. Der Prozess um die Schuld am Untergang läuft noch. Solange es kein Urteil gibt, kann auch nicht darüber entschieden werden, ob die Don Pedro zur Tauch-Attraktion vorbereitet wird. Bis dahin wird sie weiter zum friedlichen, wertvollen Raum für Meeresleben.

Alle Tauchfotos von Rex Hallam; www.divinginibiza.com

Weitere Bilder finden Sie in der April-Printausgabe von IbizaHEUTE


Quelle:
http://www.ibiza-heute.de/magazin.php?issue_id=200804&section_id=1&id=407
 
Naja, solang man nicht rein schwimmt geht das ja ;)
Ich geh einfach mal davon aus, dass sie es irgendwann komplett zum tauchen freigeben werden ^^
Gruß
 
Ein falscher Flossenschlag und du bist verloren

Die Luft wird knapp – uns geht die Zeit aus

Die Guardia Civil wacht über das Wrack

......passt alles auch als Beschreibung für`sDC108O;)


 
(Tauch)Revier

Ein falscher Flossenschlag und du bist verloren

Die Luft wird knapp – uns geht die Zeit aus

Die Guardia Civil wacht über das Wrack

......passt alles auch als Beschreibung für`sDC108O;)

Wie wahr...Dies ist/war auch ein "gefährliches Tauchrevier"...;).
 
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